Gute Vorsätze am Silvesterabend: Jedes Jahr aufs Neue nehmen wir uns am Jahresende vor, ab dem 1. Januar endgültig etwas zu ändern. Das Rauchen aufgeben, weniger Stress im Alltag zulassen, mehr Sport treiben. Leider erscheint bei vielen bereits kurze Zeit später der innere Schweinehund auf der Bildfläche – und wirft alle Vorhaben über Bord: zu anstrengend, zu zeitintensiv, zu nervig und damit unmöglich umzusetzen. Doch so muss es nicht laufen.

Ein überzeugendes Warum unterstützt uns im Change-Prozess. Foto: Gerd Altmann / pixabay
Laut einer Forsa-Umfrage nehmen sich knapp 60 % der Befragten vor, Stress abzubauen und mehr Zeit für die Familie und den Freundeskreis zu haben. Das ist wunderbar! Nur leider scheitert dieses Vorhaben bei einem Großteil der Veränderungswilligen bereits im Ansatz. Ein Grund dafür ist schnell gefunden: Der Plan kommt schwammig und wenig greifbar daher. Meinen wir es wirklich ernst und möchten unsere Situation ändern, dann reicht ein allgemeiner Wunsch nicht aus. Viel bedeutender ist die Frage, warum wir die Änderung ins Auge fassen und wie wir das Ziel erreichen wollen.
Wir brauchen einen überzeugenden Grund, um gute Vorsätze durchzuhalten. Fehlt er, verlässt uns die Motivation früher oder später. Möchten wir beispielsweise Stress abbauen, damit wir mehr Zeit für unsere Hobbys gewinnen? Oder öfter etwas mit Freunden unternehmen können? Ein guter Ansatz, denn wir haben ein Ziel im Visier, das unsere Lebensqualität erhöht. Eröffnet uns der Arzt jedoch, dass wir Magengeschwüren bekommen, wenn wir den Stress nicht reduzieren, mutiert das Wollen zu einem Müssen – das Ende eines jeden guten Vorsatzes. Ob äußere Einflüsse den Wunsch nach Veränderung auslösen oder ob er von uns selbst kommt, ist also ein entscheidender Faktor, der maßgeblich über Erfolg oder Misserfolg entscheidet.

Schluss mit Zigaretten und Extra-Kilos: Halten wir gute Vorsätze durch, steigert das unsere Lebensqualität und das Wohlbefinden. Foto: free-photos / silviarita / pixabay
Tipp 1: Unser persönliches WARUM finden
Kein Raucher wirft die Zigaretten weg, weil der Arzt ihm sagt, dass sie gesundheitsschädlich sind. Diese Tatsache ist ohnehin jedem klar. Auch vielen Menschen, die mit ihrem Gewicht hadern, kommen wir mit der Warnung vor Rücken- und Knieproblemen nicht bei. Denn hier sitzt die Lebensqualität für die Betroffenen eben im Essen – und bei den Rauchern im Rauchen. Die Aussicht, das aufzugeben, ruft verständlicherweise eher Verlustgefühle statt Freude hervor. Eine Möglichkeit aus dem Müssen ein Wollen zu machen ist die Überlegung, welchen positiven Effekt das Durchhalten auf unser Leben haben könnte. Einen greifbaren Nutzen, der den Alltag verbessert und auf den wir stolz wären. Es ist nicht einfach, eingefahrene Gedanken umzukehren und der Veränderung Positives abzugewinnen. Dafür müssen wir etwas finden, das uns überzeugt.
Autorenkommentar, Tara Riedman
Ich habe selbst lange Zeit geraucht und den Absprung erst geschafft, indem ich mir bewusst gemacht habe, wie sehr mich diese „Lebensqualitätszigaretten“ in Wahrheit einschränken. Ich bin ein freiheitsliebender Mensch und lasse mich ungern kontrollieren oder einengen. Das haben die Zigaretten aber getan. Sie übernahmen die Kontrolle über mein Leben. Saßen meine Freunde bei Minusgraden im warmen Zimmer beim Spieleabend, stand ich frierend auf dem Balkon. War die Zigarettenschachtel abends leer, lief ich bei Wind und Wetter los, um mir eine neue zu besorgen. Zum krönenden Schluss verzichtete ich sogar auf eine Fernreise – aus Angst vor dem langen Flug ohne Nikotin. Ich habe mir das Raucherleben jahrelang schöngeredet. Mein Warum war die Wiedererlangung der Selbstbestimmung. Mit dieser Aussicht konnte ich von heute auf morgen aufhören – und habe nie wieder angefangen. Voraussetzung dafür ist allerdings die absolute Ehrlichkeit sich selbst gegenüber und das ernsthafte Hinterfragen alter Gewohnheiten.
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Mit der Unterstützung von Freunden, der Familie und anderen Gleichgesinnten fällt die Einhaltung guter Vorsätze leichter. Foto: Gerd Altmann / pixabay
Tipp 3: Manchmal ist weniger mehr
Ein Ziel reicht für den Anfang aus. Viele Menschen neigen dazu, gar nicht erst loszuklettern, wenn der Berg zu hoch ist. Haben wir ein Vorhaben umgesetzt, können wir das nächste anvisieren. Dafür braucht es übrigens keinen Silvesterabend, das geht auch wunderbar unterhalb des Jahres.
Gut zu wissen:
Haben wir auf dem Weg ans Ziel ein kleines Tief, ist das kein Weltuntergang und sollte unser Gesamtvorhaben nicht in Frage stellen. Schlechte Tage sind normal und treffen ausnahmslos jeden einmal. Also: „Aufstehen, Krönchen richten, weitermachen“ ist das Motto.

Geht nicht, gibt’s nicht! Durchhalten und Hindernisse überwinden. Foto: pexels / maryam62 / pixabay
Tipp 4: Einfach mal machen
Nur wer losläuft, kommt an. Der wahrscheinlich beste Tipp ist deshalb: Sofort anfangen. Es gibt immer Gründe, warum gerade jetzt nicht der geeignete Zeitpunkt ist. Hören wir nicht drauf und legen los!
Gut zu wissen:
Es gibt zahlreiche Apps, die uns bei der Umsetzung unterstützen. Beispielsweise „Evernote“ für die bessere Zeiteinteilung, „Runtastic“ zum regelmäßigen Joggen, „SayMoney“ zur Führung eines Haushaltsbuchs oder „Get Rich or Die Smoking“ um die Zigarettensucht ein für alle Mal loszuwerden.
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ÜBER DIE AUTORIN
Tara Riedman ist Online-Redakteurin, Texterin und Autorin im Unterhaltungs-/Sachbuchbereich. Darüber hinaus leitet sie als freiberufliche Trainerin Selbstschutzkurse für Frauen sowie die von ihr ins Leben gerufenen sicowu-Kurse (sicowu – sicher, cool & selbstbewusst) für Kinder und Jugendliche.
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